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Geschichte

Attiswil ist nach Ansicht der Historiker alemannischen Ursprungs. Die Anfänge von Attiswil dürften ins 7./8. Jahrhundert zurückreichen. Vorher siedelten hier Romanen, Nachfahren von Helvetiern und Römern.

Römische Villa in der Scharlen, Skizze der Ausgrabungen 1752

Gleichlautende und ähnliche Ortsnamen, wie wir sie heute im Bipperamt antreffen, finden wir auch im süddeutschen Raum, in Württemberg-Baden, z.B. Attenweiler. Bereits 1252 war ein adeliges Geschlecht von Attiswil in Solothurn verburgert, womit der Ortsname erstmals urkundlich bezeugt wird. Ritter Heinrich war sogar Schulthess der Stadt.

Im Mittelalter gehörte Attiswil zur Herrschaft Bipp im Bistum Basel, während westlich der Siggern (Grenzfluss) die Herrschaft Balm im Bistum Lausanne begann. Unser Gebiet unterstand den Graf von Froburg, ab ca. 1300 den Grafen von Neuenburg-Nidau, 1375 - 1379 den Thiersteinern, dann sechs Jahre lang den Kyburgern, die es dem Hause Österreich verpfänden mussten. In den Jahren 1406/13 erfolgte der Übergang der Herrschaft an die beiden Städte Bern und Solothurn, bis das Bipperamt 1463 endgültig dem Staat Bern einverleibt wurde.

Im alten Staat Bern gehörte Attiswil ins Gericht Wiedlisbach der Landvogtei Bipp, seit 1798 zum Amtsbezirk Wangen. In den Jahren 1438 und 1466 wurde die Grenze gegen die Vogtei Balm mit Solothurn ausgemarcht und 1516 der gemeinsame Weidgang aufgehoben.

Bis 1533 blieb Attiswil bei der Pfarrei Flumenthal (SO), dessen Pfarrer auch nach dem Glaubenswechsel noch Abgaben bezog. Ein Peter Schürch wird 1391 als Kirchmeier von Attiswil genannt. Auch das St. Ursenstift Solothurn war im Dorf begütert, wogegen Attiswiler Bauern viel Land im Unterleberberg (SO) besassen. An der Siggern befand sich bis 1545 ein Landgerichtsstuhl mit Galgen. 1613 wurde ein Attiswiler wegen Gotteslästerung mit dem Schwert hingerichtet. Eine Schule wird seit 1633 erwähnt.

Quelle: Kleine Dorfchronik

Zum Wappen

Beschreibung:
In Rot über einem grünen Dreiberg mit zwei grünen Kleeblättern ein goldenes Tatzenkreuz mit geradlinigen Armen, oben begleitet von zwei goldenen Sternen.

Die älteste Darstellung des Gemeindewappens finden wir in einem Kirchenfenster in der Kirche Oberbipp. Die Glasscheibe stammt aus dem Jahre 1659. Die Entstehung des Wappens beruht auf einer Sage, niedergeschrieben von J.U. Flückiger (1861-1921), nach einer Erzählung von Johann Lemp (1818-1892), Strumpffabrikant und ehemaliger Gemeindepräsident von Attiswil. Sie lautet:

Als der Junker vom Schloss Bipp seine Geliebte auf der Balmburg besuchen wollte, wurde er vom verkommenen und eifersüchtigen Schlossherrn von Flumenthal aus dem Hinterhalt überfallen. Zwei entschlossene Bauern aus Attiswil wurden durch den Lärm aufmerksam und eilten dem vom Tode bedrohten Bipper zur Hilfe.

Als Dank für die Rettung des Junkers wurde den Attiswilern vom Schlossherr von Oberbipp das Wappen geschenkt.

Der rote Grund des Wappens erinnert an die Bluttat. Der grüne Dreiberg weist auf die grünen Felder und Wälder am Jurahang hin. An das Wachsen und Gedeihen erinnern die rankenden Kleeblätter. Das goldene Kreuz ermahnt zu Glauben, Ehrbarkeit und guten Tugenden. Darüber leuchten zwei goldene Sterne.

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